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René Christen

Beitrag 61: Theologisch-seelsorgerliche Hilfen

Aktualisiert: 18. Juli

Dieser Beitrag ist die Fortsetzung von Beitrag 60.

1. Es ist nicht ein «Plan Gottes», der als göttlich vorherbestimmtes «Drama der Menschheitsgeschichte» abläuft, in dem Krieg und Frieden nach Belieben gemischt werden. Stattdessen handelt Gott innerhalb der Misere der tragisch-verirrten Menschheit: «Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg» (Jesaja 53,6a). Jeder hetzt gierig umher, kämpft und raubt. Die folgenden Verse, Jesaja 53,6b bis 12, sprechen fortlaufend von Gottes Rettungsmaßnahmen innerhalb oder aufgrund der menschlichen Verirrung und Verlorenheit. In diesen Versen ist ER der Handelnde. In diesem Sinne hat er einen Plan – einen Rettungsplan – gestartet und setzt diesen bis zum Ende und Neuanfang durch. Zusammenfassend: Nicht der Krieg ist sein Plan, sondern die Rettung aus dem Krieg.

 

2. Oft höre ich die gottverteidigende Aussage: «Gott hat die Kontrolle über unser Weltgeschehen nicht verloren!» Doch im Verborgenen schwingt der Zweifel mit: «Aber hat er sie wirklich nicht verloren?» Lukas 19,41–44 bietet Klarheit: Das Weltgeschehen ist ihm NICHT entglitten, aber er kann es vorübergehend loslassen – nicht schadenfroh oder polternd, sondern weinend. Voller Erbarmen! Er möchte helfen, kann und will dies jedoch oft nur dort tun, wo seine Hilfe willkommen ist. Zurück zum Bibeltext: «Als Jesus die Stadt Jerusalem vor sich liegen sah, weinte er über sie.» Das Volk von Jerusalem lehnte Gottes Hilfe ab und stürzte ins Chaos des Jüdischen Krieges. Jesus lässt sie los, weint jedoch über ihren Entscheid und ihr Schicksal. Aber sein Weinen wird enden: am «Ende der Welt», um dann alles neu zu gestalten und umfassend einzugreifen (Matthäus 13,24-30). In diesem Sinne ist ihm das Weltgeschehen nicht entglitten. Er wird eingreifen, sobald das Böse ausgereift ist (Matthäus 13,24–30 / 1. Mose 15,16 / Amos 8,1–3 / Offenbarung 14,15), sodass das Aufrüsten und Kriegen keine Chance mehr haben (Jesaja 2,4 / Offenbarung 20,1–6 / Offenbarung 21,5).

 

3. Warum nimmt die Aktivität des Bösen, des Teufels, zum Ende der Zeit hin zu? Offenbarung 12,12–13 gibt uns die Antwort: «Wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, dass er nur noch eine kurze Zeit hat. Und als der Drache (der Teufel) sah, dass er auf die Erde geworfen war, verfolgte er…»

 

4. Warum informiert uns die Bibel, z.B. im Buch Daniel, in der Endzeitrede von Jesus in Matthäus 24 und in der Offenbarung des Johannes, so ausführlich über die Rüstungs- und Kriegsspiele zum Ende der Zeit? Um uns zu zeigen, dass ER die dramatische Entwicklung hin zum Bösen, zum Aufrüsten und Kriegen im Voraus sieht. Dass ER den Überblick hat und behält. Dass ER sein finales Rettungs- und Neugestaltungshandeln exakt im richtigen, im allerletzten Moment unaufhaltsam und vollumfänglich lancieren wird. ER wird wiederkommen und ER wird dann die Herrschaft antreten: Offenbarung 11,15-17 / Offenbarung 12,10 / Offenbarung 19,6-7. Leider haben diese Themen kaum noch Platz in unseren Kirchen und Gemeinden. Man will den Leuten keine Angst machen und überlässt sie damit der zunehmenden Angst durch die Realität unseres Weltgeschehens.


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